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„Fremd im eigenen Land“ – Warum ein neues Veranstaltungsformat für die Migrationsdebatte nötig ist

Menschen wandern ein, Menschen wandern ab. Ein neues Format der Begegnung zwischen Geflüchteten, Stadtentwicklern, Politikern, Pädagogen und Psychologen rufen die Ideenbringer Alexander Bartmann, Körpertherapeut aus Eberbach, und Dr. Christina West, Stadtforscherin an der Universität Heidelberg, am kommenden Samstag in Eberbach ins Leben. Wie lassen sich aktuelle Herausforderungen durch Migration, Vertreibung und Flucht in unserer Region – und ganz konkret in Eberbach – lösen? Hier kommen neben Experten aus der Region endlich auch betroffene Menschen als Referenten zu Wort. Statt des üblichen Podium-Publikums-Formats möchte der Expertentag „Fremd im eigenen Land“ kommunikationsfördernde Ansätze präsentieren. Warum neue Möglichkeiten für Bürgerengagement heute wichtiger sind denn je, und wofür sich das Projekt Unterstützung wünscht, erklären die Ideenbringer im Interview.

 

Herr Bartmann, Frau Dr. West und Sie koordinieren gemeinsam den ersten ExpertenTag Eberbach. Warum sollen neue Denkräume geschaffen werden für die Themen Migration und Kulturwandel?
Alexander Bartmann: Weil beide Bewegungen, Migration und Strukturwandel, zusammengedacht werden müssen, um für Städte wie Eberbach Lösungen in punkto Zukunftsperspektive und Lebensqualität zu erzeugen. Eberbach ist das Mittelzentrum im Einzugsbereich von Heidelberg und Mannheim mit demografischen und strukturellen Problemen und mit mittlerweile fast 500 Flüchtlingen. Wir sind persönlich und beruflich für Fragen der Veränderung und des Strukturwandels im Kleinen wie im Großen sensibilisiert und am Begleiten und Gelingen von Veränderungsprozessen interessiert. So entstand ein neues Veranstaltungsformat mit einer neuen Form der Auseinandersetzung, das am 18. Juni 2016 erstmalig in Eberbach erprobt wird.

Was ist der Unterschied zu anderen Formaten?
Dr. Christina West: Wir können auf Schrumpfungs- und auf Verlagerungsprozesse in Eberbach nicht mit dem immer Gleichen ’mehr, größer, schneller, weiter’ antworten. Es sollen neue Denkräume eröffnet werden, die neue Ansätze möglich machen. Wir wollen das Thema nicht von vornherein engführen, nicht nur wirtschaftliche Aspekte in den Blick nehmen. Denn diese einseitigen Diskurse gibt es überall. Da verliert man das Spannende. Wir können auf globale Strukturen nicht mit alten Konzepten, mit der alten Denke antworten, wenn wir den gesellschaftlichen Wandel steuern und die vorhandene Dynamik dafür nutzen wollen. Die Ökonomie ist nur ein kleiner Baustein der Dynamik. Es kommt beim Expertentag Eberbach darauf an, die in der Wissensgesellschaft reichlich vorhandene Expertise zu nutzen.

Ist das nicht abgehoben?
Alexander Bartmann: Nein, es geht hier um Multiperspektivität, die wir nur gemeinsam mit Experten aus verschiedenen Bereichen und mit selbst betroffenen Menschen erreichen können. Platte Botschaften und politische Rede wollen wir vermeiden. Wir peilen konkrete Ergebnisse an, Anregungen für Schulen und die Ermutigung aller Ehren- und Hauptamtlichen Flüchtlingshelfer durch gebündelte Projektarbeit.

Wofür benötigen Sie Unterstützung?
Alexander Bartmann: Alle bisherigen Aktivitäten waren ohne Budget. Aktuell weisen wir noch einen Fehlbetrag von knapp 2300 Euro auf, in der radikal und schmerzlich abgespeckten Version, also ganz und gar ohne Verpflegung, immer noch einen Fehlbetrag von 620 Euro. Um das Projekt weiterführen zu können, möchten wir um Unterstützung und Spenden bitten.

Mehr über das Projekt hier

Wer dabei sein möchte, kommt zum ExpertenTag „Fremd im eigenen Land – Beheimatet in der Fremde“ am 18. Juni 2016 von 09:30 bis 20:00 Uhr in die Theordor-Frey-Schule in Eberbach.

Bildquelle: Rhein-Neckar Zeitung

 

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