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Neue Helden: „Jeder bringt mit, was typisch ist“

Murat, Du bist Leiter der Mosaik Kirche Heidelberg und betreust die Flüchtlinge in den Unterkünften in der Hardtstraße. Erzähl ein wenig mehr über Dich!

Murat Yulafci: Ich möchte Zugewanderten einen Raum des Willkommens bieten und ihnen helfen, in Heidelberg heimisch zu werden. Als überkonfessionelle Gruppe von Christen ist es uns in der Mosaik Kirche wichtig, engere Beziehungen aufzubauen und ganz persönlich mit Menschen verschiedener Herkunft unterwegs zu sein. Darum besuchen wir regelmäßig die Menschen in der Unterkunft für Asylbewerber in der Hardtstraße 4-10 in Kirchheim und haben dort direkt vor Ort unser „InCa­ Internationales Cafe” gegründet, das jeden Donnerstag zwischen 18 und 20 Uhr stattfindet.

 

Ist das InCa ein richtiges Café?
Murat Yulafci: Wir würden uns wünschen, dass es eins wird. Vor zwei Jahren noch besuchten wir Familien mit Migrationshintergrund für gemeinsame Gespräche in ihrem eigenen Zuhause. Dann kam der Wunsch auf, noch mehr Menschen miteinander zu verbinden. Mit dem interkulturellen Café in der Hardtstraße bieten wir einen solchen Begegnungsort. Hier treffen sich Menschen aus Afrika, aus dem Balkan, Flüchtlinge aus anderen Ländern, Heidelberger – für Brettspiele, Gespräche, eine Tasse Tee oder Kaffee. Jeder bringt mit, was typisch ist. 15 Ehrenamtliche arbeiten an dem Projekt, alles wird selbst finanziert. Und doch: Es gibt bisher nur löslichen Kaffee, keine Kaffeemaschine, keine Bilder, keine Musik, keine ausreichende Bestuhlung. Das möchten wir gern ändern.

Was ist Deine Idee?
Murat Yulafci: Ich habe mehrere. Wir möchten mit dem InCa zum einen eine Alternativkultur unterstützen, die sich durch Vielfalt auszeichnet. Wir möchten Flüchtlingen im Rahmen der Gespräche im InCa nicht nur Halt bieten, sondern auch Begleitung und Anleitung: Wie fülle ich zum Beispiel einen Vertrag für einen Sportverein aus? Was muss ich bei der Wohnungssuche beachten? Kann ich mich für diese oder jene Arbeitsstelle bewerben? Darüber hinaus mache ich gerade das Projekt „Sport für Vielfalt“ zusammen mit dem Sportkreis Heidelberg. Es bietet Zugewanderten im Miteinander mit Einheimischen ein integratives Sportprogramm an. Es gibt eine Weltliga, Sport für Frauen und eine Ballschule für Flüchtlingskinder, immer dienstags von 15.00 bis 17.00 Uhr. Die Weltliga wird im Rahmen der „Sport für Vielfalt“-Initiative ausgetragen, die vom Sportkreis Heidelberg ins Leben gerufen wurde. Kooperationspartner sind unter anderem das Interkulturelle Zentrum Heidelberg, die Caritas, der Asylarbeiterkreis und die SG Kirchheim, die ihren Platz im Sportzentrum Süd zur Verfügung stellt. Die Jungs sollen Spaß haben, neue Freundschaften knüpfen und in Kontakt mit Deutschen kommen. Außerdem kann sie der Sport selbstbewusster machen und von Negativem fernhalten.

Was wünschst Du Dir für und in Heidelberg?
Murat Yulafci: Heidelberg ist wohl am bekanntesten für sein Schloss. Vor allem abends strahlt es über die Stadt und zieht die Aufmerksamkeit aller Menschen auf sich. Hat Jesus nicht von so was gesprochen? Eine Stadt auf dem Berg, die für alle Menschen leuchtet und die Aufmerksamkeit auf sich zieht? Meine Wünsche für Heidelberg: Eine Kultur der Vielfalt, Geben statt Nehmen, Loslassen statt Festhalten, Leben statt Egoismus, Anerkennung statt Kritik.

Vielen Dank für Dein Engagement, Murat Yulafci! Wir freuen uns auf eine spannende Kampagne für das InCa und die „Sport für Vielfalt“-Initiative.

Neue Helden für den Rhein-Neckar-Raum gesucht – jetzt mitmachen beim regionalen Ideenwettbewerb “Eure Stadt, Eure Idee” und noch bis zum 30. September selbst ein Projekt einreichen. Es winken 10.000 Euro Preisgeld der Volksbank Kurpfalz. 

 

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