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Neue Helden: „Wir wollen, dass die Menschen nicht nur ohnmächtig zuschauen“

Axel Klaus, als Pastor der Hoffnungskirche Heidelberg möchtest Du gemeinsam mit Deinen Mitstreitern und der Hoffnungskirche Heidelberg Hilfsaktivitäten für die Flüchtlinge im Patrick-Henry-Village (PHV) bündeln. Warum ist das so wichtig?

Axel Klaus: Die Idee zu diesem Projekt entwickelte sich aus der akuten Notlage heraus. In den ersten Januartagen, kurz nach der Eröffnung des PHV, fragten wir vor Ort, wo wir mit den Mitarbeitern der Gemeinde anpacken können. Da viele Flüchtlinge zu diesem Zeitpunkt barfuß im Schnee herumliefen, war die erste Aktion eine Sammel- und Verteilaktion von Schuhen. Gemeinsam mit dem DRK wurden die ersten Schritte für den Aufbau einer Kleiderkammer gemacht. Von Anfang an standen aber auch andere Fragen im Raum: Was kann beispielsweise für die vielen Kinder angeboten werden?

 

Geeignete Räume waren vorhanden, wenn auch noch nicht freigegeben. Beginnend mit diversen „Handlangerdiensten“ auf dem Gelände hat sich so sukzessive auch der Aufbau der Kinderbetreuung entwickelt. Für die Umsetzung konnten viele Mitarbeiter und Verantwortliche aus anderen Kirchen, zum Beispiel der Evangelischen Allianz, gewonnen werden, aus der Pädagogischen Hochschule und Uni, dem DRK und schließlich „aus allen Ecken und Enden der Stadt“.

Was möchtet Ihr mit dem Projekt erreichen?

Axel Klaus: Wir möchten den Kindern und Eltern in ihrer schwierigen, unklaren Lebenssituation und oftmals traumatisch erlebten Vergangenheit Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Momente der Freude schenken. Sinnvolle Beschäftigung und tagesstrukturierende Angebote sind von großer Bedeutung für die Menschen. Da die wenigsten Kinder mit Spielzeug oder Malsachen hier ankommen, ist die Freude groß, wenn sie im Rahmen der Betreuung die Möglichkeit bekommen, zum Teil nach langer Zeit wieder zu spielen. Über die Betreuung kommen wir auch mit den Eltern in Kontakt und helfen individuell, wo es am nötigsten fehlt. Indem wir das alles in dem konkreten Projekt einer neuen Homepage bündeln, erleichtern wir die Organisation einer schnell gewachsenen Arbeit und stellen sicher, dass auch weiter engagierte Freiwillige mitmachen können.

Wie profitiert die Region durch das Projek?

Axel Klaus: Der aktuelle Zustrom von Flüchtlingen ist auch für unsere Region eine Herausforderung, zumal das PHV die neue Rolle als „Drehscheibe“ für die Flüchtlingsverteilung in ganz Baden-Württemberg einnehmen wird. Die Region profitiert durch unser Projekt zunächst einfach dadurch, dass den Menschen, die für einen gewissen Zeitraum bei uns sind, geholfen wird. Und dadurch, dass wir tatsächlich helfen können und hunderte Einwohner angesichts der Flüchtlingskrise nicht nur ohnmächtig zuschauen müssen. Auch sie können ganz praktisch etwas nach ihren Möglichkeiten beitragen, wenn Sie wissen, was gebraucht wird. Das trägt auch zu einem Gefühl von Solidarität und Gemeinschaft in der Region bei, es entsteht dadurch eine starke Vernetzung von vielen Einrichtungen und den Menschen „an der Basis“. Das Angebot sorgt auch dafür, dass weniger soziale Spannungen innerhalb und außerhalb des PHV entstehen. Das betrifft insbesondere den Stadtteil Heidelberg-Kirchheim, der dem PHV am nächsten liegt.

Wer steckt hinter dem Projekt?

Axel Klaus: In erster Linie stecken viele engagierte Bürgerinnen und Bürger hinter dem Projekt, es ist vor allem eine Basisinitiative. Die Kinderbetreuung im PHV hat aber auch offiziell eine breite Trägerschaft: Die Evangelische Allianz Heidelberg, das Deutsche Rote Kreuz (Rhein-Neckar-Verband), der Deutsche Kinderschutzbund, der Ortsverband Heidelberg, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Heidelberg – Wir alle arbeiten eng zusammen mit dem Diakonischen Werk und der Caritas, die mit ihren Mitarbeitern die Sozial- und Verfahrensberatung anbieten. Die Leitung vor Ort haben die Evangelische Allianz an drei Betreuungstagen und das DRK an zwei Betreuungstagen durch ein Team von zehn verantwortlichen MitarbeiterInnen.

Neue Helden für den Rhein-Neckar-Raum gesucht – gebt RefugeesWelcome Eure Stimme! Im regionalen Ideenwettbewerb “Eure Stadt, Eure Idee” mitmachen und bis zum 31. Oktober die eingereichten Projekte bewerten. Den Finalisten winken insgesamt 10.000 Euro Preisgeld der Volksbank Kurpfalz. 

 

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