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„Unser Traum ist ein Frauencafé im Stil der 70er, das jeden Tag geöffnet hat“

Der Hemshof in Ludwigshafen hat einen sehr hohen Anteil an ausländischen Mitbürgern. Menschen aus über 13 Nationen leben hier, der Anteil der Kinder nicht-deutscher Muttersprache beträgt 99 Prozent an der Gräfenaugrundschule. Darum will das dortige Frauencafé Frauen mit Migrationsbiographie und moslemischem Hintergrund einen Ort bieten, der ihnen ein Stück Heimat gibt. Im Rahmen von regelmäßigen offenen Treffs, Beratungen und Workshops sollen Frauen hier neue soziale Kontakte knüpfen oder vertiefen, Sprachkompetenzen erweitern, ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern und Ängste abbauen. Warum das Frauencafé sein aktuelles Angebot erweitert und was die Ideenbringer seit dem Start des Vereins gelernt haben, erzählen sie im Interview.
 

Wofür steht Euer Verein Frauencafé Ludwigshafen e.V.?
Magdalena: Unsere Vision ist die aktive Teilnahme von Frauen und Familien mit Migrationsbiographie am kulturellen, sozialen und politischen Leben in der Gesellschaft. Verschiedenheit wird dabei als Bereicherung des menschlichen Lebens und des Zusammenlebens bewertet. Wir glauben, die Bedeutung einer Erfahrung hängt entscheidend davon ab, dass sie eine direkte Beziehung zur eigenen Person hat. Vieles, was man erfahren hat, hat man zugleich erlitten. Und was man als Glück oder Leid intensiv erlebt, bleibt eine Erfahrung, die nachhaltiger überzeugt als jede Belehrung.

Ebru: Wir fördern schon seit vielen Jahren erfolgreich das religiöse Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Frauen durch intensive Einzelberatungen, gemeinsame Frauenfrühstücke und kreative Workshops. Unser Verein nutzt die vorhandenen Potenziale, die sich aus der Vielfalt der Mitfrauen ergeben. Die Vielfalt umfasst dabei Unterschiede wie Alter, religiöse Anschauungen, kulturelle und soziale Hintergründe, gesellschaftliche Rollen und politische Überzeugungen. Wir betrachten die Akzeptanz von Unterschieden als wichtigste Voraussetzung, um erfolgreich miteinander zu arbeiten. Unsere Projekte sind stadtteilbezogen und verortet im Netzwerk in Ludwigshafen, insbesondere dem multikulturellen Hemshof. Im Mittelpunkt stehen die Frau und ihr System.


Wie möchtet Ihr Menschen auf Euer Projekt im Frauencafé aufmerksam machen?
Magdalena: Wir haben eine Webseite und sind auf Facebook aktiv. Durch die lokale Netzwerkarbeit und andere Projekte in Ludwigshafen wie dem Frauenfest wurden wir bekannt. Vieles geschieht auch durch unsere Arbeit an der Gräfenauschule, wo wir verschiedene Projekte machen und durch Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Frauen. Der Verein in seiner ursprünglichen Form ist ja schon 33 Jahre alt. Unsere Mitfrauen der ersten Generation sind noch immer aktiv, die älsteste ist 81 Jahre. Nun hat es in den letzten Jahren eine Erweiterung der Ziele gegeben, die den Bedürfnissen der jetzigen Gesellschaft vor Ort angepasst ist.

Warum habt Ihr Euch für die Kampagne auf SPONSORT entschieden?
Magdalena: Wir brauchen dringend finanzielle Unterstützung, um unsere Arbeit gut weiterzuentwickeln. Wir haben in den letzten zwei Jahren dafür den Grundstein gelegt und möchten nun gerne darauf aufbauen. Dafür brauchen wir Hilfe. Unser Traum ist ein Frauencafé im Stil der 70ziger, das jeden Tag geöffnet hat. Ein regelmäßig stattfindender Frauencafé-Freitag ist ein erster Schritt, den wir auf SPONSORT  fördern möchten.


Ihr bietet OrtsHappen für Eure Unterstützer an. Was sind Eure Highlights?
Ebru: Ein türkisches Essen in unseren Räumen und der Spaziergang durch den Hemshof mit anschließendem Tee. Auch ein selbstgenähtes Tuch der Frauen aus unserem Nähkurs bieten wir an.

Magdalena: Mein ganz persönliches Highlight ist es, vor Ort mitzuerleben, wenn sich die Wut, die ganz tief in einer Frau steckt, verwandelt in Freude am Dasein, am Leben. Die Gründe dieser Wut sind vielfältig. Sie äußern sich in den Themen, die wir mit den Frauen behandeln. Zugehörigkeit, religiöses Selbstverständnis, Ehe.

 

 
 

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